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Einkochen ohne Gadgets und Chi-Chi

Da liegt sie vor euch, eure reiche Ernte und ihr freut euch wie Keks darüber!

Sooooo viel tolles, leckeres, gesundes Bio-Gemüse! 

Aber wie sollt ihr das alles verarbeiten? 

Gefüllte Zucchini gab's gestern schon, Nudeln mit Tomatensauce ist heute nicht so euer Ding, Ratatouille... irgendwie zu schade dafür!

 

Einkochen ist die Lösung! Könnt ihr euch auch noch an Mutterns Einkochautomaten erinnern? Dieses riesige, braune Ungetüm, in das die Weckgläser versenkt wurden?

(Anekdote am Rande: da ich nahe Hessen aufgewachsen bin, hab ich mich immer gefragt, was diese Gläser mit Weck, also Brötchen zu tun haben. Ich glaube, ich war 30, als ich erfahren habe, dass einfach die Gläser von der Marke Weck sind!)

Die gute Nachricht ist: Einkochautomaten sind heute deutlich energiesparender als damals.

Die schlechte Nachricht ist: es sind immer noch genau solche riesigen Ungetüme! Und wenn ihr so wie ich nicht gerade unbegrenzt Platz habt und schon gar nicht in der Küche, hab ich heute noch eine gute Nachricht für euch:

Einkochen geht auch ganz ohne Automaten, einfach nur mit einer Herdplatte oder einem Backofen, je nachdem, wie viele Gläser auf einmal ihr einkochen möchtet. Oder aber, ihr füllt einfach heiß in die Gläser ein, das geht am schnellsten!

Gläser sterilisieren, das A und O beim Einkochen

Das absolut wichtigste, egal für welche Einkochvariante ihr euch entscheidet, ist das Sterilisieren der Gläser! 

Ich verwende immer normale Twist-Off Gläser von Obst- oder Gemüsekonserven. Die könnt ihr zwei bis dreimal wiederverwenden, bevor die Dichtung porös wird.

Am schnellsten geht das Sterilisieren in einem Topf mit kochendem Wasser. Legt Gläser und Deckel in zwei unterschiedliche Töpfe und lasst sie für 10 Minuten kochen. Anschließend gießt ihr das heiße Wasser ab.

Vorsicht! Natürlich sind die Gläser wahnsinnig heiß, also fasst sie am besten mit Topflappen oder Küchenhandtüchern an und zwar nur von außen, sonst könnten wieder Keime in das Glas gelangen.


Die Gläser sollten sofort befüllt werden.


Heiß einfüllen

Das kennt ihr bestimmt vom Marmelade einkochen, oder? Geht aber natürlich genauso gut mit allem, was aus Gemüse gekocht wird, also Chutneys, Relishes, Saucen usw.

Wenn euer kulinarisches Meisterwerk fertig ist, füllt es sofort bis ca. 1cm unter den Rand in die Gläser, verschraubt sie fest (Achtung, wieder Aua-Gefahr!) und stellt sie auf den Kopf, damit die Luft verdrängt wird. Lasst sie so ca. 10 Minuten stehen, bevor ihr sie wieder umdreht (Ja, auch jetzt können wir uns noch die Pfoten verbrennen!).

Während euer Einmachgut abkühlt, bildet sich ein Vakuum und vielleicht seht ihr sogar, dass sich der Deckel ein bisschen nach innen wölbt, das ist ein gutes Zeichen!

 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich heiß eingefülltes etwa ein Jahr gut hält. Ganz wichtig ist, dass der Deckel beim Öffnen knacken muss, so wie ihr das von gekauften Konserven kennt. Wenn es nicht knackt, ist der Inhalt verdorben und muss leider entsorgt werden.


Wenn ihr Obst oder kaltes Gemüse einkochen wollt, geht das je nach Menge im Kochtopf oder im Backofen. Diese Konserven halten sich locker ein Jahr.

Im Topf einkochen

Auch hier gilt: füllt euer Einkochgut sofort in die sterilisierten Gläser ein und drehe sie fest zu. Stellt die Gläser jetzt in einen großen Topf, sie dürfen sich nicht berühren. Füllt so viel heißes Wasser in den Topf, dass die Höhe des Einkochgutes erreicht wird.

Bringt jetzt das Wasser zum Kochen. Idealerweise habt ihr ein Bratenthermometer, um die Wassertemperatur zu kontrollieren. Sie sollte bei 100° Celsius liegen. Die Einkochzeit beginnt, sobald diese Temperatur erreicht ist und dauert für Gemüse ca. 90 Minuten. 

Holt die Gläser nach dem Einkochen wieder vorsichtig heraus und lasst sie abkühlen. Auch hier bildet sich während des Abkühlens ein Vakuum, so dass der Deckel beim Öffnen knacken muss!

 


Im Backofen einkochen

Diese Methode bietet sich besonders an, wenn ihr viele Konserven auf einmal einkochen möchtet oder Gemüse einkochen möchtet.

Auch hier gilt (ja, ich wiederhole mich!): Einkochgut sofort in die sterilisierten Gläser einfüllen und fest zudrehen!

Stellt die Gläser in eine Fettpfanne, die ca 3cm mit Wasser gefüllt ist. Auch hier dürfen sich die Gläser nicht berühren.

Die Fettpfanne kommt in den Backofen, der auf 175°C Ober-/Unterhitze vorgeheizt wurde. Sobald das Wasser in der Fettpfanne anfängt zu sieden, könnt ihr den Ofen ausschalten. Jetzt dürfen die Gläser noch für eine halbe Stunde im Ofen die Hitze genießen, bevor die Fettpfanne mitsamt Gläsern nach draußen darf. Beim Abkühlen bildet sich wiederum ein Vakuum.

 


Super, jetzt wisst ihr alles über's Einkochen ohne Einkochautomaten! Herzlichen Glückwunsch!

Ach so... Ihr wisst aber gar nicht, was ihr einkochen sollt.

Keine Sorge, im Laufe des Gartenjahres bekommt ihr von mir viele, viele leckere Rezepte, da ist sicherlich auch für euch das Richtige dabei!

 

Folgr mir am besten auf Instagram , dann könnt ihr kein neues Rezept verpassen!

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