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Fränkischer Zwiebelkuchen nach Mama Art

Genauso wie ich mindestens einen Zwetschgenkuchen im Herbst machen muss, muss ich auch einen Zwiebelkuchen machen, denn sonst ist es für mich einfach kein vollständiges Jahr. Das liegt sicherlich an meinen Kindheitserinnerungen , denn bei uns gab es im Herbst andauernd Apfelkuchen, Zwetschgenkuchen und eben auch Zwiebelkuchen. Wir hatten ja einen großen Garten mit viel Obst und Gemüse, da lag es nahe, die gute Ernte saisonal zu verarbeiten. 

 

Eins vorweg: lasst euch bloß nicht einreden auf einen Zwiebelkuchen müsse Kümmel, damit er bekömmlich sei! Mit meinem Rezept gibt's keine bösen Überraschungen, es sei denn, ihr übertreibt es mit dem Federweißer dazu, was ich durchaus nachvollziehen kann ;-)

 

Und ganz wichtig: auf einem Zwiebelkuchen hat Käse nichts zu suchen, er gehört auf's Blech und nicht in die Springform und es muss ein Hefeteig sein - also zumindest in meiner Welt!

 

Vegetarisch geht der Zwiebelkuchen natürlich auch - ich hab es noch nicht probiert, aber ich würde vorschlagen, dann etwas geräucherten Paprika zu den Gewürzen dazuzugeben, um das Raucharoma des Schinkenspecks etwas wiederzugeben.

 

Knurrt euch schon der Magen und läuft euch das Wasser im Mund zusammen? Dann nichts wie los!

Ihr benötigt:

 

Für den Teig

ca. 450g Mehl

1 Würfel Hefe

ca 200ml lauwarme Milch

1 EL Zucker

1 TL Salz

1 Ei

50 ml neutrales Öl

 

Für den Belag

ca 1,5 KG Zwiebeln

200g durchwachsenen Speck oder Schinkenwürfel

400g Schmand oder saure Sahne

3 Eier

Pfeffer

Salz

Muskat

 


Gebt das Mehl in eine große Schüssel und schiebt mit einem Kochlöffel das Mehl an den Rand der Schüssel, so dass eine Mulde entsteht. Bröckelt die Hefe klein in die Mitte der Mulde, gebt den Zucker dazu und schüttet vorsichtig die lauwarme Milch dazu. Löst die Hefe nun vorsichtig auf, so gut es geht.

Lasst die Hefemilch zugedeckt an einem warmen Ort 15 Minuten gehen.

Anschließend gebt ihr Salz, Ei und Öl dazu und verknetet alles ordentlich.

Ich fange meistens mit den Knethaken des Rührgeräts an und erledige den Rest dann per Hand. Der Teig sollte nicht mehr an euren Händen kleben, aber dennoch geschmeidig sein. Gebt eventuell beim Kneten noch etwas Mehl hinzu. Jetzt darf der Teig wieder zugedeckt an einem warmen Ort für 50 Minuten gehen.


Jetzt habt ihr Zeit, euch um die Zwiebeln zu kümmern und den Belag vorzubereiten.

Bei 1,5 Kilo Zwiebeln rate ich euch dringend dazu, die Zwiebeln mit einer Küchenmaschine oder zumindest mit einem Küchenhobel zu verarbeiten, damit es keine Sehnscheidenentzündung gibt ;-)

Ich finde es schön, bunte Zwiebeln zu verwenden, es macht einfach etwas für's Auge her, wenn der Kuchen dann fertig ist.

Hobelt alle Zwiebeln klein und bewahrt sie in einer Schüssel auf.

Verquirlt die Saure Sahne mit den Eiern und schmeckt die Mischung ordentlich mit Pfeffer, Salz und Muskat ab.


Jetzt fängt das große Braten an! Ich persönlich habe keine so große Pfanne, als dass ich 1,5 Kilo Zwiebeln auf einmal verarbeiten könnte! Ich teile immer alles auf zwei Pfannen gleichmäßig auf.

Wenn ihr Schinkenspeck verwendet, lasst den Schinkenspeck bei mittlerer Hitze aus und verwendet das Fett weiter, ansonsten gebt reichlich Öl in die beiden Pfannen.

 

Die Zwiebeln sollten bei mittlerer Hitze unter häufigem Wenden schön glasig werden. Achtet darauf, dass die Hitze nicht zu hoch wird, wir wollen ja keine Schmorzwiebeln herstellen!

Wenn die Zwiebeln schön glasig sind, reduziert die Hitze noch etwas.

Jetzt kommt die Eiermasse in die Pfanne. Rührt hier auch ständig um, damit die Masse nicht zu sehr stockt. Eventuell könnt ihr jetzt beide Pfannen in einer zusammenkippen, das macht das Abschmecken etwas leichter.

Lasst die ganze Masse noch etwas köcheln, damit die Zwiebeln schön leicht sind, das macht den Kuchen so bekömmlich.

 

Hat der Teig fertig geruht, knetet ihn mit der Hand noch einmal ordentlich durch (evtl. nochmal Mehl zugeben), bevor ihr ihn auf ein ca. 40x30cm großes Backblech, das mit Backpapier ausgelegt ist ausrollt. 

Extratipp: Erst mal auf auf dem Backpapier auf die ungefähre Größe ausrollen, auf das Blech heben und dann mit den Händen auf die Blechgröße ziehen.

 

 

Gebt die Masse auf das Blech und schiebt die Köstlichkeit in den Ofen, den ihr jetzt erst auf 190 Grad Ober-/Unterhitze einstellt. Dadurch geht der Teig nochmal etwas und macht den Kuchen extrafluffig!

 

Ihr dürft euch 35-45min lang mit Wasser im Mund auf den Zwiebelkuchen freuen - schaut ab und zu mal nach, damit der Rand nicht zu dunkel wird.

 

Heiß schmeckt der Zwiebelkuchen natürlich am allerbesten, aber auch am nächsten Tag ist er kalt oder aufgewärmt ein absolutes Highlight!


Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit!

 

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