Neee, die Kartoffeln haben sich nicht verirrt. Die machen auch keine "Job Rotation" mit den Eiern - die keimen einfach nur vor!
Was bei Kartoffeln, die man noch zubereiten möchte höchst unerwünscht ist, ist bei Pflanzkartoffeln das Non Plus Ultra! Ganz viele Keime, die sich in die Luft recken!
Ehrlichgesagt bin ich schon ein bisschen spät dran, aber mit dem Vorsprung, den die Kartoffeln durchs Vorkeimen erlangen, könnt ihr mit einer prächtigen Ernte rechnen!
Alles was ihr braucht sind Eierkartons oder Eierpaletten, etwas lockere Erde und natürlich die Kartoffeln. Es scheiden sich die Geister, ob die Erde überhaupt notwendig ist - ich habe damit gute Erfahrungen gemacht und würde es auch immer wieder so tun!
Als erstes füllt ihr nur ein kleines bisschen lockere Erde in die Eierkartons. Hier eignen sich die Deckel übrigens ganz genausogut wie die Unterteile!
Jetzt stellt ihr die Kartoffeln aufrecht in die Vertiefungen bzw in die Erde.
Hierbei ist es wichtig, dass die Seite mit den meisten Augen nach oben zeigt, damit sich möglichst viele Keimlinge bilden können.
Ein wenig um die Kartoffeln herum die Erde angießen.
Jetzt füllt ihr noch die Zwischenräume mit etwas weiterer Erde auf, gießt nochmal ein wenig an und was soll ich sagen - fertig!
Das war einfach, oder?
In den kommenden Wochen ist es wichtig, sowohl die Erde als auch die Kartoffeln gleichmäßig feucht zu halten - dabei dürfen sie aber nicht zu nass werden, damit nichts anfängt zu schimmeln!
Ich bin mittlerweile ein großer Fan meines Pflanzensprühers. Es ist ein praktischer Pumpsprüher, bei dem ich durch Drehen der Spitze zwischen einem Sprühnebel und einem Strahl wählen darf. und natürlich ist es extrem angenehm, nicht zig-mal Sprühen zu müssen. Wer eine größere Anzucht hat, weiß, wie anstrengend das auf Dauer werden kann! :)
Was ganz wichtig ist: sucht euch für eure Kartoffeln einen hellen aber kühlen Platz aus! Am besten sind ca 15 Grad - wenn es zu warm ist, vergeilen die Keimlinge, werden blass, lang und dünn und können dann leicht abbrechen.
Da ich einen so kühlen hellen Raum nicht habe, ist bei mir die Fensterbank im Schlafzimmer der Ort der Wahl. Darunter ist kein Heizkörper und der Raum ist nie wärmer als 18 Grad. Auch das funktioniert noch gut.
Jetzt könnt ihr zuschauen, wie eure Kartoffeln auskeimen.
Der richtige Zeitpunkt, um sie ins Beet zu legen ist Anfang bis Mitte April, je nachdem, wie sich die Wettervorhersage so gestaltet. Zu dem Zeitpunkt haben eure Kartoffeln auch schon schöne Wurzeln bekommen.
Zerschneidet die Eierkartons vorsichtig und löst die Kartoffeln durch leichtes Drücken heraus. Versucht nicht, die Kartoffeln einfach herauszuziehen, so beschädigt ihr die schönen Wurzeln, die die Kartoffeln schon gebildet haben.
Legt die Kartoffeln wenn es so weit ist mit dem Wurzelballen in die Erde und bedeckt sie ein paar Zentimeter mit Erde, damit sie bei eventuellen Nachtfrösten, die es ja bekannermaßen bis zu den Eisheiligen noch geben kann, geschützt sind!
Wenn die Triebe dann ca 20cm aus der Erde schauen, ist es Zeit, das erste mal anzuhäufeln - so könnt ihr euren Ertrag maximieren.
Bedeckt die Triebe etwa bis zur Hälfte mit humusreicher Erde. Das führt dazu, dass die Kartoffel zusätzliche Wurzeln mit weiteren Knollen bildet. Das Anhäufeln wiederholt ich noch ein- oder zweimal, je nachdem, wie schnell eure Kartoffeln wachsen.
Wenn das Kartoffelkraut im Sommer dann abgestorben ist, braucht ihr noch zwei bis drei Wochen Geduld, bis ihr ernten und es euch schmecken lassen könnt!
Ich wünsche euch viel Erfolg mit den Kartoffeln und jetzt schon guten Appetit!
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